Infrarotlicht statt Filzstift: Markerlose Strahlentherapie etabliert
Der Filzstift war gestern: Bei Patienten, die am Klinikum Landshut eine Strahlentherapie bekommen, müssen die Hautareale nicht mehr markiert werden. „Für uns und vor allem für die Patientinnen und Patienten ein großer Schritt“, erklärt Dr. Michal Devečka, Chefarzt der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie. „Denn einerseits können unsere Patienten jetzt duschen, ohne auf die Markierungen Acht geben zu müssen. Und andererseits entfällt das Sichtbarmachen einer Erkrankung oder Strahlentherapie. Unsere Patienten wissen also: Wir schaffen eine so angenehme Atmosphäre wie möglich und sie können sich wohlfühlen.“ Ein Oberflächenscanner übernimmt jetzt mittels Infrarotlicht die Aufgabe, den Patienten so zu positionieren, damit er bei jeder Bestrahlung gleich liegt und der Tumor somit sicher getroffen werden kann.
„Die wenigsten Kliniken setzen auf diese neue Technologie“, weiß auch Helena Tüchsen von der Firma VisionRT. „Für die Patienten hat es jedoch ausschließlich Vorteile.“ Sie übergab kürzlich den sog. „Markerless Award“. Die markerlose Strahlentherapie ist der letzte Schritt eines aufwändigen Implementierungsprozesses. Vor rund einem Jahr ging der neue moderne Linearbeschleuniger in Betrieb.
Strahlentherapie am Klinikum: Höchste Präzision und Patientensicherheit
Er gehört zu den modernsten Geräten auf dem Markt: Seit rund einem Jahr besitzt die Strahlentherapie einen Linearbeschleuniger, der sogar kleineste Tumoren mit nahezu 100-prozentiger Sicherheit trifft. Der True Beam bietet hochpräzise, hocheffektive und dennoch schonende Behandlungsmöglichkeiten von bösartigen Tumoren, aber auch bei vielen gutartigen Erkrankungen.
Besonders für Patientinnen mit Brustkrebs wichtig: Der Linearbeschleuniger arbeitet atemgesteuert, das hießt bei Ausatmung schaltet sich das Gerät automatisch ab. Dabei wird das nahe Herz, aber auch andere Organe während der Bestrahlung optimal geschützt.